Zweite FÖV-Konferenz
05.11.2014 - Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Motto “Vorteil Recycling” festgestellt, dass Kreislaufwirtschaftssystemen die Zukunft gehört. Dagegen sei die immer wieder heftig geführte Einweg/Mehrweg-Diskussion nicht mehr zeitgemäß. Auf der Tagung am 4. November 2014 in Köln herrschte Einigkeit darüber, dass die einseitige, grundsätzliche Bevorzugung von Mehrweg oft ideologisch motiviert statt sachlich begründet ist.
“Auf dem Weg zu einem schonenden Umgang mit unseren
natürlichen Ressourcen führen Denkweisen aus dem vergangenen Jahrhundert nicht
weiter”, sagte R. Dieter Kögler, Vorsitzender des Forum Ökologisch Verpacken
bei der Begrüßung. “Zahlreiche Umweltschützer und Politiker orientieren sich
nach wie vor am Begriffspaar Einweg/Mehrweg, um zu einem Urteil über die
Umwelteigenschaften einer Verpackung zu kommen. Wir wollen lieber nach vorne
blicken und diskutieren darum über Zukunftsthemen – wie den optimalen Einsatz
von Stoffkreisläufen in der Verpackungsindustrie.”
In einem einleitenden Impulsvortrag veranschaulichte
Dr. Heike Schiffler, Cluster Leader Environment Europe & Central Asia bei
Tetra Pak, wie vielschichtig das Problem ist: “Die Tatsache, dass neben
Mehrweggetränkeverpackungen auch einige Einweg-Getränkeverpackungen zu den
ökologisch vorteilhaften Verpackungen zählen, zeigt, dass Schwarz-Weiß- Denken
nicht angebracht ist”, sagte Schiffler. “Es lässt sich also nicht einfach grob
zwischen Einweg und Mehrweg polarisieren, sondern bedarf einer
differenzierteren Herangehensweise, um Verbrauchern zu erklären, was die
Einstufung ‘ökologisch vorteilhaft’ bedeutet.”
“Gegenüber einigen Mehrwegsystemen ist die
Kreislaufwirtschaft auf Basis nachwachsender Rohstoffe das zukunftsfähigere
Modell”, sagte Thomas Gissler-Weber, Geschäftsführender Gesellschafter von
Gissler & Pass. “Denn Stofferfassung, Verwertungsquoten und Materialeinsatz
– das alles hat sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich verbessert und das
Recyclingprinzip noch effektiver gemacht.” Gissler-Weber stellte klar:
Gebrauchte Verpackungen sind kein Abfall, sondern ein begehrter Rohstoff. Für
ihn sei es daher fraglich, “ob die aus den 1970er Jahren stammende Mehrweg-Bevorzugung
noch haltbar ist”.
Das Forum Ökologisch Verpacken (FÖV) ist eine
Denkfabrik der deutschsprachigen Wellpappen-Industrie, die sich zum Ziel
gesetzt hat, Informationen über den Stoffkreislauf zu sammeln und den Dialog
zwischen Experten und Verwendern zu stärken.
Quelle: Verband der Wellpappen-Industrie e.V.
Wirtschaftsverband Papierverarbeitung (WPV) e. V.
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